Zum Hauptinhalt springen

Wissenswert

Schuhpflege

Schuhpflege

Schuhpflege-Tipps vom Experten


Nachfolgend haben wir Ihnen einige Tipps von Experten zusammengestellt.

Wenn Sie die genannten Punkte beachten, werden Sie lange Freude an Ihren neuen Schuhen finden:

  • Beim Schuhe An- und Ausziehen immer die Schnürsenkel öffnen - das hält nicht nur die Schuhe, sondern auch Ihre Beweglichkeit fit!
  • Zum Schuhe Anziehen immer einen Schuhlöffel benutzen - das schont nicht nur den Fersenbereich des Leders, sondern ist auch angenehmer für Sie und geht schneller als hin und her wackeln und drücken, bis man endlich im Schuh ist
  • Vor dem ersten Tragen die neuen Schuhe mit einem geeignetem Mittel imprägnieren - bei einem guten Fachgeschäft ist dieser Service im Kauf inkludiert!
  • Säubern sie Ihre verschmutzten Schuhe mit einer Bürste; feine Lederschuhe sollten mit einer weichen Bürste oder mit einem weichen Tuch gesäubert werden (beachten Sie hierzu auch unsere Tipps zum Cremen). Velour- bzw. Nubukleder mit einer Kreppbürste (Naturkautschuk) reinigen und anschließend mit Spray oder Velourspflegemittel behandeln.
  • Benutzen Sie für die Schuhpflege stets die richtige Schuhcreme, Spray oder flüssige Pflegemittel aus Ihrem Fachhandel und tragen Sie diese gleichmäßig auf.
  • Glattleder erst nach dem Trocknen der Pflegemittel mit einer Rosshaarbürste oder mit einem weichen Tuch polieren.
  • Nach dem Tragen sollten in die Schuhe der passende Schuhspanner. (Möglichst aus unlackiertem Holz).
    Vorsicht! keine zu großen Spanner benutzen, denn feuchtes Leder soll sich zusammenziehen können.
  • Wenn's aus dem Schuh müffelt: Die meisten Innensohlen sind herausnehmbar und können mit einem feuchten (nicht nassen!) Tuch und etwas milder Seife gereinigt und getrocknet werden. Stoffsohlen können auch im Wasserbad gereinigt werden.
  • Ösen und Haken ab und an mit Wachs (oder Vaseline) behandeln
  • Tragen Sie Ihre Schuhe maximal einen Tag. Lederschuhe benötigen ca. 20 Std. Ruhezeit bis die gespeicherte Feuchtigkeit wieder verdunstet ist. Nass gewordene Schuhe niemals in die pralle Sonne, auf die Heizung oder ähnlichen Wärmequellen zum Trocknen stellen. Schuhe müssen langsam trocknen, anschließend gut cremen.
  • Gebrauchtes Schuhwerk? Jeder Fuß ist einzigartig und formt sein eigenes Fußbett im Schuh - gibt es mehrere Träger, kann der Fuß nicht richtig im Bett sitzen. DIES GILT VOR ALLEM FÜR KINDERSCHUHE! Getragene Kinderschuhe "zwingen" die neuen Besitzer, die Fußstellungen des vorherigen Besitzers auf. Für die Gesundheit Ihrer Kinder sollten Sie unbedingt neues Schuhwerk kaufen, damit sich die kleinen Füße richtig entwickeln können und keine Fehlstellungen aufgezwungen bekommen.
  • Lassen sie Ihre Schuhe rechtzeitig und nur von einem Fachmann reparieren.

 


Lebensdauer verlängern

Lederschuhe:

  • Gönnen Sie Ihren Schuhen einen Tag Pause zwischen dem Tragen. Damit das Leder die beim Tragen aufgenommene Feuchtigkeit wieder an die Außenluft abgeben und trocknen kann, brauchen Sie mindestens einen Tag Pause. Dabei bleibt das Leder in Form, wenn Sie zum Trocknen einen Schuh-Spanner, am besten aus Holz (nimmt zusätzliche Feuchtigkeit auf) in den Schuh einlegen - aber Vorsicht: Überspannen Sie den Schuh nicht, sonst dehnt sich das Leder ungewünscht aus.
  • Pflegen Sie Ihre Schuhe regelmäßig. Auch wenn Ihre Schuhe nicht "vor Dreck stehen" - gönnen Sie Ihren Schuhen ca. alle zwei Wochen (bei starker Verschmutzung natürlich öfter) eine pflegende Schuhcreme-Behandlung. Leder ist nichts anderes als Haut und wie auch unsere Haut bleibt es glatter, geschmeidiger und widerstandsfähiger mit etwas Feuchtigkeitspflege und Fett.
  • Meiden Sie pralle Sonne und Heizungsluft. Beides macht Ihr Leder schnell brüchig und rissig und verkürzt die "Lebensdauer" Ihrer Schuhe erheblich. Sollten Sie einmal durch einen Regenschauer o.ä. komplett durchnässt worden sein, stopfen Sie Ihre Schuhe mit Zeitungspapier aus und lassen Sie sie langsam trocknen, anschließend gut eincremen.

Sportschuhe:

  • Dass es ein Sportschuh nicht immer leicht hat, riecht man bereits nach dem Ausziehen. Auch für "Otto-Normal-Verbraucher" gilt hier selbiges, wie für jeden ambitionierten Läufer: Wechseln Sie die Schuhe häufig!
  • Auch wenn Ihr Schuh Oberflächlich bereits nach einem halben Tag "trocken" erscheinen mag, so sind die Zwischensohlen häufig noch feucht. Um Ihre Füße zu entlasten und den Schuh zu schonen empfiehlt es sich bei regelmäßigen Läufern zwei bis drei Sportschuh-Paare abzuwechseln. Dann haben nicht nur die Zwischensohlen Zeit zum Trocknen und bleiben länger elastisch - auch der Fuß profitiert von den stabilen, formtreuen Fußbetten und der Schuh wird nicht so schnell "ausgelatscht".
  • Regelmäßiges Lüften und Trocknen an der frischen Luft und Reinigen mit sanfter Seifenlauge lassen Sie lange Spaß am Sport und Ihren Unterstützenden Schuhwerk haben. Manche Schuhmacher bieten auch spezielle Schuh-Desinfektionen an, fragen Sie Ihren Fachmann!

Stiefel:

  • Ein leider häufiges Phänomen bei Stiefeln: der abgeknickte Schaft. Damit Sie lange Freude an Ihren Stiefeln haben empfiehlt es sich, diese entweder hängend (Sofern schlaufen vorhanden) oder liegend zu lagern. Spezielle Schaft-Polster helfen zudem, den Stiefel mit den Luftgefüllten Polstern in Form zu halten und Falten im Sprunggelenksbereich zu lindern. Für den Fußbereich sollten - wie bei "normalen" Schuhen auch - Spanner oder Halbspanner verwendet werden, um die Form zu wahren.
  • Zum An- und Ausziehen sind ein Stiefelknecht und Stiefelhaken zu empfehlen, das spart nicht nur Kraft sondern schont auch das Material.

Pumps:

  • Für Pumps gilt dasselbe wie für alle herkömmlichen Lederschuhe: mindestens einen Tag Pause zwischen dem Tragen, damit das Leder trocknen kann.
  • Ebenfalls empfehlenswert ist die Einlage dünner Ledersohlen, die ausgewechselt werden können, vor allem wenn die Schuhe gerne Barfuß getragen werden.
  • Zum Trocknen sollten in die Spitzen Halbspanner gesteckt werden, um tiefe Gehfalten zu vermeiden und das Leder wieder in seine ursprüngliche Form zu bringen. Vorsicht jedoch bei ganzen Spannern: Überspannen Sie Ihren Schuh nicht. Gerade bei Pumps kann ein zu fester Spanner Ihren Leisten verziehen und den Schuh aus seiner ursprünglichen Form biegen.
  • Um Ihre Füße auch mit hohen Absätzen zu entlasten, sollten Sie gerade auf diese achten. Regelmäßige Kontrolle der Absatz-Sohlen und Austausch abgelaufener Absätze hilft, unnötige Fehlstellungen des Fußes durch schiefe Absätze zu vermeiden.
  • Und noch ein Wort zum alltäglichen Parcour: Wir wissen, dass Pflastersteine keine Freunde Ihrer schönen Schuhe sind. Sollten Sie einmal zwischen den Steinen hängengeblieben sein, so bringen Sie uns Ihre Lieblingsstücke doch ins Fachgeschäft - Wir retten mehr Absätze und Spitzen, als Sie glauben!

Ballerina /Slipper:

Die Sommerklassiker. Damit Sie lange Freude an Ihren leichten Schuhen haben, hier ein paar Tipps für den Alltag:

  • Tragen Sie auswechselbare Innensohlen, vor allem wenn Sie gerne Barfuß darin gehen.
  • Gönnen Sie Ihren Schuhen einen Tag Trockenzeit
  • Leichte Schuhspanner helfen, die Fersenbereiche Ihrer Slipper nicht absitzen zu lassen und geben dem Schuh wieder Form. Zudem erleichtern Sie das Trocknen.
  • Stoffschuhe (generell alle Schuhe) gehören auf keinen Fall in eine Waschmaschine! Zum Reinigen empfehlen wir eine sanfte Seifenlauge, anschließend die Schuhe langsam trocknen lassen, nicht in die Sonne stellen.

 

Lagerung

Damit Sie lange Freude an Ihren Schuhen haben, hier ein paar Tipps zur Lagerung:

  • Stellen Sie Ihre Schuhe nicht in die Pralle Sonne
  • Unterstützen Sie Leder und Trocknung der Schuhe durch Einlage von Schuh- oder Schuh-Halbspannern
  • Durchnässte Schuhe am besten mit Zeitungspapier ausstopfen und langsam trocknen lassen
  • Stapeln Sie Schuhe nicht übereinander - so hat jeder Schuh die Möglichkeit, seine Form zu behalten
  • Sollten Sie wenig Platz im Schuhschrank haben, so empfiehlt sich die Nutzung von Filzbeuteln oder Schuhkartons um die Schuhe besser zu schützen - sollten Sie diese doch einmal stapeln müssen.
  • Auf Reisen sind Schuhsäcke aus Stoff oder Filz ebenfalls zu empfehlen - diese schützen nicht nur Ihre Schuhe vor Kratzern oder sonstigen Transportschäden, sondern halten auch sonstige Gegenstände im Koffer sauber, da sie nicht mit der Schuhsohle in Kontakt kommen
  • Lüften Sie regelmäßig Ihren Schuhschrank, kleine Duftsäckchen (bspw. Naturlavendel) halten Ihren Schrank frei von unangenehmen Gerüchen.

 

Anti-Aging für die Schuhe

Warum ist regelmäßiges Schuh-Cremen eigentlich wichtig? Das ist ganz einfach: Ein Lederschuh ist wie ein Gesicht, denn Leder ist nichts anderes als Haut. Und um diese Haut geschmeidig, widerstandsfähig und faltenfrei zu halten, ist es wie mit unserer Haut auch: Sie braucht regelmäßige Pflege.

Doch Cremen hilft nicht nur gegen Risse und grobe Falten im Material, Cremen hat auch viele weitere Vorteile für Ihre Schuhe:

  • hässliche Kratzer und Farb-Abriebe werden mit Farbpigmenten in der Schuhcreme wieder kaschiert und der Schuh sieht optisch wieder viel besser aus - kleine Unebenheiten kaschiert, eben wie beim "Make-Up" auch.
  • Die Schuhcreme "sättigt" das Leder und verhindert somit, dass Feuchtigkeit und Wasser übermäßig vom Leder aufgenommen werden - daher ist Schuhcreme & ab und an etwas Wachs gut gegen Wasserränder, gerade im Winter. An frisch gecremten /gewachsten Schuhen perlt das Wasser förmlich ab! (Natürlich nicht, wenn Sie knie-tief im Wasser stehen, dann hilft auch das Schuh-Cremen nicht)

Tipps für richtiges Cremen:

  • je nach Beanspruchung und Wetterlage sollten Sie Ihren Schuhen alle zwei bis drei Wochen einen "Beauty-Tag" gönnen
  • Glattleder pflegen Sie am Besten mit einem Hartwachs aus der Dose oder einer Emulsions-Creme
  • Verwenden Sie nur hochwertige Schuhcreme aus dem Fachgeschäft, Ihr Schuhmacher berät Sie gerne
  • Achten Sie beim Kauf auf die Farbwahl, sollten Sie keinen Farbton in der Art Ihres Schuhleders finden, ist farblose Schuhcreme immer empfehlenswert.
  • Reinigen Sie die Schuhe vor dem Auftragen der Creme mit einem feuchten (nicht nassen), weichen Tuch und entfernen Sie die Schmutz- & Staubpartikel
  • Mit einem eingelegten Schuhspanner wird das Leder schön glatt und kann leichter bearbeitet werden, die Creme dringt besser in die Falten ein.
  • Tragen Sie die Schuhcreme auf ein weiches Tuch oder einen Schwamm auf
  • Verteilen Sie die Creme gleichmäßig auf dem Schuh
  • Cremen Sie vor allem die wichtigen Belastungs-Stellen: die Naht und den Bereich zwischen Deckleder und Sohle sowie die Schnürsenkel-Ösen (Falls Sie Zeit haben, entfernen Sie die Senkel vor der Behandlung und reinigen diese in mildem Seifenwasser). Diese Stellen werden gerne vergessen und sind der größten Belastung ausgesetzt - am Besten erreichen Sie diese Stellen mit einer kleinen, weichen Bürste (kleiner Tipp: Eine gute Möglichkeit, Ihre alten Zahnbürsten weiter zu verwenden)
  • Sollten Ihre Schuhe Ösen oder Haken haben, sollten diese von Zeit zu Zeit mit etwas Wachs (oder Vaseline) behandelt werden -das Schützt vor Korrosion und unschönen Knarz-Geräuschen.
  • Lassen Sie die eingecremten Schuhe eine gute Stunde stehen, damit die Creme richtig in das Leder einziehen kann (wichtig: Schuhe bitte nicht in die pralle Sonne stellen) und die enthaltenen Wachse härten können, erst dann ist Ihr Schuh wirklich geschützt!
  • Polieren Sie die Schuhe abschließend mit einer weichen Bürste oder einem weichen Tuch bis die Schuhcreme überall richtig glänzt und keine matten Stellen mehr sichtbar sind.
  • Falls Sie Zeit hatten und die Schnürsenkel zum Putzen entfernt und gereinigt haben, fädeln Sie diese bitte erst wieder ein, wenn die Senkel richtig trocken sind.
  • Fertig!

 

Imprägnieren - gut gesprüht hält länger trocken!

Imprägnieren schützt Materialien vor zu viel Feuchtigkeit, da Sie (je nach Produkt und Hersteller) Wachse, Paraffine, Silikone und viele andere schützende Stoffe enthalten.

Diese Schützen - wie ein unsichtbarer Mantel - das Material vor Wasser und Wasserrändern, Ihre Füße bleiben länger trocken und der Schuh kann trotzdem "atmen". Imprägnieren schützt den Schuh aber auch vor Schmutz und dem Eindringen Ölhaltiger Substanzen in das Leder (Fett-Flecken).

Daher eignet sich das Imprägnieren vor allem für empfindliche Leder-Arten wie Wildleder oder Nubukleder, aber auch für alle anderen Schuhe aus Stoff und Leder. Sollten Sie Gore-Tex-Materialien imprägnieren, achten Sie bitte ebenfalls auf die Auswahl des richtigen Mittels und die Hersteller-Angaben zum Imprägnieren.

 

Hier einige Tipps für das Imprägnieren:

  • Verwenden Sie nur Produkte aus Ihrem Fachgeschäft, bringen Sie bestenfalls die von Ihnen gewünschten Schuhe mit und lassen Sie sich beraten
  • Imprägnieren Sie am Besten auf dem Balkon oder vor dem Haus, damit Sie den feinen Sprühnebel nicht einatmen
  • Halten Sie zwischen Schuh und Spraydose MINDESTENS 40 cm Abstand - wenn Sie den Sprühstrahl zu dicht an den Schuh heranführen, wird aus dem Sprühnebel ein flüssiges Rinnsal, das Ihnen empfindliche Leder schnell durchnässen kann
  • Sprühen Sie den Schuh rundherum ein, vor allem an der Spitze und dem Bereich zwischen Sohle, Naht und Obermaterial - dem Bereich also, der am Häufigsten mit Schmutz und Wasser in Berührung kommt.
  • Lassen Sie die Schuhe eine gute Stunde trocknen
  • Wiederholen Sie ggf. den Vorgang (Doch Vorsicht! Zu häufiges Imprägnieren kann die Poren des Leders verkleben, was die Atmungsfähigkeit des Materials beeinträchtigen kann)
  • Fertig!

 

Polieren - Fast wie Lack, das gute Leder!

Polieren ist eine eigene Kunst. Früher übte der strenge Vater mit seinem Sohnemann das richtige Polieren der besonderen Sonntags-Schuhe. Heute entspannen viele beim Polieren und freuen sich am Glanz und dem guten Eindruck, den ein gut polierter Schuh hinterlässt.

Zum Polieren (und natürlich zur Schuhpflege allgemein) empfehlen wir eine Schürze, damit die Schuhcreme auch nur dort Farbe anbringt, wo sie hingehört: am Schuh.

Tipps zum richtigen Glanz:

  • am besten geeignet zum Polieren sind neben kurzhaarigen Bürsten und weichen Tüchern vor allem echte Nylon-Strümpfe (nicht der Form, sondern des Materials wegen)
  • mit dem Polieren erst beginnen, wenn das Schuhwachs mindestens eine Stunde lang im Material einziehen und aushärten konnte.
  • anschließend mit einer weichen Bürste den Schuh kräftig mit langen Strichen vor- & zurück bürsten, um die restliche Creme nochmals gut in das Material einzuarbeiten und die Wachse zum Glänzen zu bringen
  • für den finalen Glanz abschließend den Schuh mit einem weichen Tuch / Nylonstrumpf in kleinen, kreisförmigen Bewegungen polieren
  • Fertig - für einen glanzvollen Auftritt!

Weiterlesen … Schuhpflege

  • Aufrufe: 9784

Der Schuh

Der Schuh

Der Schuh: Gestern und Heute

Täglicher Begleiter, Beschützer, Trendsetter, Statussymbol, Mode-Accessoire ... Der Schuh bedeutet heute weit mehr als eine Hülle, die den Fuß vor Verletzungen schützen soll.

Neben den optischen Highlights, die ein Schuh heute erfüllen soll, muss er natürlich auch funktional sein: Atmungsaktiv, wasserabweisend, mit und ohne Luftlöcher, mit unterstützendem Fußbett zum Stehen oder mit schützender Stahlkappe um über Baustellen zu gehen. Luftig leicht als Sandale im Sommer und bis übers Knie als Stiefel im Winter.

Der Schuh hat sich in seiner Materialität und Funktion gewandelt. Aber bis heute kann der Schuhmacher jedes Material und jeden Schuh bearbeiten. Dabei ist und bleibt jedoch das Hochwertigste ist ein handgefertigter Lederschuh.

Meisterstücke: Maßschuhe

Die beste Hülle, die wir unseren Füßen geben, können ist ein Maßschuh.
Individuell gefertigt, dem Fuß angepasst - ein Meisterstück!

Geschichtlicher Exkurs:

Zu früherer Zeit, als es noch keine industrielle Fertigung von Schuhen gab und somit der Schuh verhältnismäßig teuer von Hand gefertigt wurde, konnte man schon an den Schuhen erkennen, wer wohlhabend war. Der einfache Bauer lief barfuss oder in Holzschuhen, Bürger hatten holzgenagelte Arbeitsstiefel, Kaufleute leisteten sich genähtes Schuhwerk und bei Hofe trug man reich verzierte, kunstvoll gearbeitete Schuhe.

Der Maßschuh heute:

Wenn man die Qualität eines Schuhs bestimmen will, so achtet man darauf, dass der Schuh komplett aus Leder gefertigt ist. Genauso wie vor Hunderten von Jahren ist Leder das am besten geeignete Material für Schuhe.

Der Maßschuh beginnt beim Maßnehmen. Genauestens müssen die Länge und  Breite des Fußes vermessen werden, damit der Schuh hinterher genau passt.

Diese Maße werden dann auf den Holzleisten, über den der Schuh gemacht wird, übertragen. Der Leistenboden wird mit einer Lederschicht bedeckt, der Brandsohle. Die Brandsohle wird je nach Art des zu erstellenden Schuhwerkes bearbeitet.

Über den Leisten und die Brandsohle wird nun das Obermaterial, im Fachbegriff  "Schaft" genannt, gespannt. Im Spitzen- und Fersenbereich werden zur Stabilisierung Lederstücke, oder wie heute verbreiteter Ersatzstoffe, eingearbeitet.

Rahmengenäht
Bei rahmengenähten Schuhen, übrigens die Qualitativ hochwertigste Maßschuhform, wird der Schaft und ein Rahmen durch eine Naht mit der Brandsohle verbunden. Bei zwie- oder trigenähten Schuhen, meistens Trachten- oder Bergschuhe, ist dieser Arbeitsgang fast der gleiche, nur die Rahmenform unterscheidet sie von rahmengenähtem Schuhwerk.

Holzgenagelt
Bei holzgenagelten Schuhen wird der Schaft durch eine Naht mit der Brandsohle verbunden und anschließend ein Rahmen mit Holznägeln befestigt.

Geklebt
Bei geklebten Schuhen wird der Schaft und anschließend der Rahmen einfach auf die Brandsohle geklebt.

Der Schuhboden wird nun durch Kork oder ein anderes "Ausballungsmaterial" eingeebnet, und im Gelenk eine zusätzliche Versteifung eingearbeitet.

Weitere Verarbeitung:
Die nun folgende Besohlung kann durch Aufnähen (bei rahmengenähter und zwi- bzw. trigenähter Schuh), mit Holznägeln oder durch Verklebung erfolgen. Nun wird noch der Absatz, am besten mit Lederflecken, aufgebaut und der ganze Schuhboden geschliffen, eingefärbt und auf Hochglanz poliert. Nachdem der Leisten entfernt ist, wird die Brandsohle noch mit Futterleder verkleidet.
So, nun ist der Schuh fertig zum Reinschlüpfen und sich jahrelang darin wohlfühlen.
Er ist zwar teuerer als ein Fabrikschuh, aber jeden Euro wert!

Aufbau eines handgemachten Lederschuhs:

Absatzflecke
Der Absatz wird aus Bodenleder, meistens aus dem minderwertigem Halsstück, aufgebaut.

Brandsohle
Die Brandsohle ist je nach zu erstellendem Schuhwerk 2-4 mm stark und gibt einem Guten Schuh die Festigkeit die eine lange Lebensdauer ermöglicht.

Decksohle
Die Decksohle verdeckt die Brandsohle im Innenbereich des Schuhs. Sie ist zu 2/3 oder auf der kompletten Brandsohle und ist oftmals mit dem Namen des Herstellers beschriftet. Das Leder kann natur- oder Chrom- gegerbt sein.

Futter
Das Innere des Schuhs ist mit Natur- oder Lohgegerbtem Leder ausgekleidet. Diese Leder haben direkten Kontakt mit dem Fuß und müssen Schweiß aufnehmen und abgeben.

Gelenkfeder
Die Gelenkfeder ist bei Damenschuhen aus Stahl, aufgrund der besseren Stabilität die hohe Absätze verlangen. Bei Herrenschuhen genügt meistens eine hölzerne Gelenkfeder oder ein hartes Lederstück das mit Holznägeln auf der Brandsohle fixiert wird, als Gelenkstütze.

Gummi- oder Lederabsatzfleck
Der Absatz wird mit Leder das an den Abnutzpunkten durch Rivets (kleine Nägel) verstärkt ist, oder aus Gummi der eine bessere Abnutzqualität verspricht, beschlagen.

Eine schöne Alternative bieten auch Lederabsätze mit Gummiintarsie an den hinteren Ecken.

Hinterkappe
Die Hinterkappe wird bei gutem Schuhwerk, wie früher aus eichenloh gegerbtem Leder gefertigt. An den Kanten auf 0 ausgeschärft und fest mit Oberleder und Futterleder verklebt bietet sie nach Fertigstellung des Schuhs einen festen Halt im Fersenbereich.

Keder
Der Keder ist ein keilförmiger Lederstreifen der die Rundung des Absatzes, manchmal auch der Sohle egalisiert. Er kann durch Holznägel oder eine Naht fixiert werden.

Korkausballung
Die Ausballung füllt den Bereich der Schuhsohle der nicht durch das nach innen geschlagene Oberleder verstärkt ist. Kork ist dafür der ideale Werkstoff da er luftdurchlässig, dämmend und dämpfend ist, außerdem natürlich und nachwachsend.

Laufsohle
Die Fläche der Sohle die beim fertigen Schuh zu sehen ist, nennt man Laufsohle. Bei der klassischen Schuhherstellung ist diese Sohle aus Leder, mit der Brandsohle durch einen Rahmen und eine Naht oder durch Klebstoff oder Holznägel verbunden. Zum Schutz vor Nässe oder um den Schuh strapazierfähiger zu machen, kann zusätzlich eine Gummisohle aufgebracht werden.

Oberleder
Der Schaft, auch Oberleder genannt, ist aus Gründen der Witterungsresistenz meisten mit Chromgegerbtem Leder, in Einzelfällen auch mit Fettgegerbtem Leder gefertigt.

Rahmen
Aus Bodenleder gefertigt hat der Rahmen die Aufgabe die Sohle mit dem Oberleder zu verbinden. Sei es durch eine Naht oder Holznägel oder geklebt, richtig befestigt verhilft er dem Schuh zu einer langen Lebensdauer.

Überstemme
Aus dünnem Leder gefertigt und auf 0 ausgeschärft, bilden die Überstemme den Übergang von der Hinterkappe zur Vorderkappe.

Vorderkappe
Die Vorderkappe bietet das Gegenstück zur Hinterkappe im Zehenbereich.

Weiterlesen … Der Schuh

  • Aufrufe: 7533

Der Fuß

Der Fuss

Der Fuß: Probleme & Lösungen

Ein/e Orthopädie-Schuhtechniker/-in ist spezialisiert auf die Fertigung orthopädischer Hilfsmittel und unterstützt so die Arbeit eines Facharztes für Orthopädie. Der von ihm gefertigte Maßschuh oder Einlagen etc. bilden die Grundlage einer sinnvollen orthopädieschuhtechnischen Versorgung.

Die Leistungen von Orthopädie-Schuhmachern umfassen alle schuhtechnischen Maßnahmen zur Erhaltung, Förderung und Wiederherstellung der Fußgesundheit.

Der Fuß ist ein äußerst komplexes und fragiles Gebilde unseres Skeletts. Er besteht aus Zehen, Mittelfuß und Fußwurzel. Zum Mittelfuß gehören Ballen, Sohle, Ferse, Spann und Rist. In beiden Füßen befinden sich rund ein Viertel der Knochen des menschlichen Körpers.

Hinzu kommen zahlreiche Rezeptoren des Tastsinns und eine ausgeklügelte Muskulatur, um die Bewegungen des Fußes auszuführen.

Und diese Wunderwerke der Natur treten viele von uns im wahrsten Sinne des Wortes mit den Füßen, weil sie schlechtes, unpassendes und ungesundes Schuhwerk tragen.

Wir sollten unseren Füßen wesentlich mehr Aufmerksamkeit schenken. Denn sie müssen uns schließlich ein Leben lang tragen.

Haben Sie schon festgestellt, dass Ihre Schuhe immer an den gleichen Stellen abgelaufen sind?
Ihre Schuhsohlen sagen eine Menge über den gesundheitlichen Zustand Ihrer Füße aus.

Ihr/e Schuhmachermeister/in ist in der Lage, Ihre Fußprobleme zu erkennen und auf sie einzugehen. Durch individuelle Schuhzurichtung im und am Schuh können Experten Probleme deutlich lindern.

Wir sollten unseren Füßen wesentlich mehr Aufmerksamkeit schenken. Denn sie müssen uns schließlich ein Leben lang tragen.

Fußprobleme und ihre Symptome

Der Spreizfuß

Bei einem Spreizfuß sind folgende Symptome erkennbar:

  • Starker Abrieb in der Sohlenmitte.
  • Verbreiterung des Vorfußes.
  • Auseinandergehen der Mittelfußknochen (Metatarsalien)
    Hervortreten des Ballens (Hallux valgus)
  • Starke Hornhautbildung unter dem Quergewölbe (Ballenauftritt)

Der Senkfuß

Bei einem Senkzfuß sind folgende Symptome erkennbar:

  • Im unbelasteten Zustand normal und wird bei Belastung durch Einsinken des Längsgewölbes flach.
  • Der Fuß nimmt an Länge zu.
  • Es kommt zu Ermüdungserscheinungen ( Fußschmerzen)
  • Anschwellen der Knöchelgegend
  • leichte Krampfaderbildung
  • vertretene Schuhe.

Der Fersensporn

Der Fersensporn ist durch folgende Symptome erkennbar:

  • Beim Auftreten der Ferse macht sich ein stark stechender Schmerz bemerkbar
  • Er kann durch Abtasten lokalisiert werden, doch erst Röntgenaufnahmen lassen den spitzen Sporn erkennen

VORBEUGEN UND LINDERN VON FUSSPROBLEMEN

Ein ganzes Leben lang wird unser Körpergewicht von unseren Füßen getragen. Fußgerechtes Schuhwerk ist darum die Grundvoraussetzung für gesunde und leistungsfähige Füße und Beine.

Mit folgenden kleinen Tricks im Alltag können Sie Ihre Füßen zusätzlich Gutes tun und Fußproblemen vorbeugen bzw. vorhandene Probleme lindern:

  • Gehen Sie so oft wie möglich barfuß (am Besten auf Naturboden wie bspw. Wiesen, Strand, etc.)
  • Tragen Sie bewährte Fußbettungen, gute Produkte gibt's beim Fachmann
  • Durch Einarbeiten von Längs- und Quergewölbestützen in Ihren Schuhen können Sie Ihren Füße bei der täglichen Arbeit Unterstützung bieten
  • Wellness pur: durch Bewegungsübungen und Massagen stärken Sie die geschwächte Muskulatur

Weiterlesen … Der Fuß

  • Aufrufe: 8979