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Geschichte

Die Geschichte der Schuhmacher

800 n. Chr.

… traten die Schuhmacher als selbstständige Handwerker auf.

Sie waren zugleich Gerber, und man nannte sie Lederer. Bis zum Jahre 1900 arbeiteten die Schuhmacher die Schuhe nur über einen Leisten, rechts oder links das blieb gleich. Nur für die unterschiedlichen Schuhgrößen gab es Leisten.

1863

… gründete Peter Kaiser in Pirmasens die erste maschinelle Schuhfabrik.

Bis in die achtziger Jahre war Pirmasens die Hochburg der Schuhindustrie weltweit.

Bis ca. 1960

… machte der Schuhmacher noch sehr viele Handgemachte und Maßschuhe. In den 70er Jahren wandelte sich das Bild in der Schuhreparatur. Die Fußbettung und Schuhzurichtung am Konfektionsschuh standen im Vordergrund. Es entstanden moderne Dienstleistungsbetriebe.

Heute

… werden 90% aller in Deutschland verkauften Schuhe im Ausland gefertigt.

Das Schuhmacherhandwerk selbst konnte bisher all die Höhen und Tiefen sehr gut überstehen. Der Schuhmacher verstand es, durch seine Betriebsgröße und vor allem durch seine breit gefächerte Ausbildung flexibel auf den Markt zu reagieren.

Aber: Es wird wieder vermehrt auf Handarbeit und Maßschuhe Wert gelegt und dem Schuhmacher-Handwerk stehen neue Wege offen!

Der Schuhmacher und sein Wappen

Als eines der ältesten Zunftzeichen überhaupt gilt heute das der Schuhmacher.

1370 verlieh Kaiser Karl IV. dem deutschen Schuhmacherhandwerk das Recht, für ewige Zeiten den kaiserlichen Doppeladler als Wappen und Siegel zu führen – ein Zeichen des Dankes für die heldenhaften Taten des Schuhmachergesellen Hans Sagan.

Am 17. Februar des Jahres 1370 kämpften in der Nähe von der Ortschaft Rudau bei Königsberg im Samland (Ostpreußen) der deutsche Ritterorden unter dem Befehl des Hochmeisters Winrich Knieprode gegen die Russen und Litauer, deren Anführer Algirdas und Keistut waren. Auf dem Höhepunkt des blutigen Kampfes, der unter der Bezeichnung "Schlacht bei Rudau" in die Geschichte einging, schien das Kriegsglück den Ritterorden verlassen zu haben, die Kämpfer wichen vor der immer stärker werdenden Übermacht zurück. Da als die Schlacht schon verloren gegeben wurde, riss einer der jüngsten, aber kühnsten Soldaten (er war von Beruf Schuhmachergeselle) die Fahne mit dem kaiserlichen Wappen an sich und stürmte erneut dem Feind entgegen, seine Kameraden mit sich nach vorne reißend. Nach weiteren harten und den Feind zurückdrängenden Kämpfen wurde durch die entscheidende Tapferkeit diese Schuhmachergesellen der Sieg errungen.

Der Schuhmacher Hans Sagan wurde vom Kaiser zum Altgesellen ernannt und geadelt.

Die Verleihungsurkunde ist noch erhalten und lautet:
"Da ihr Schuster durch Euere Tapferkeit bewahret habet meines Kaiserlichen Hauses Ehr und Ruhm, so soll meine Kaiserliche Gnade gegen Euch darin bestehen, dass ihr und alle Schuster den Kaiserlichen doppelten Adler fort und fort auf Schild und Fahne führen sollt."

Das kaiserliche Wappen zeigt im Gegensatz zu allen anderen Handwerkswappen keine Werkzeuge oder Produkte.

Noch heute werden die Sagen, die mit den Wappen der Handwerkszünfte verbunden sind, von den Meistern an ihre Lehrlinge weitergegeben. Denn Tradition verpflichtet und zeichnet das Handwerk und seine Meisterbetriebe aus.