Am 17. Februar des Jahres 1370 kämpften in der Nähe von der Ortschaft Rudau bei Königsberg im Samland (Ostpreußen) der deutsche Ritterorden unter dem Befehl des Hochmeisters Winrich Knieprode gegen die Russen und Litauer, deren Anführer Algirdas und Keistut waren. Auf dem Höhepunkt des blutigen Kampfes, der unter der Bezeichnung "Schlacht bei Rudau" in die Geschichte einging, schien das Kriegsglück den Ritterorden verlassen zu haben, die Kämpfer wichen vor der immer stärker werdenden Übermacht zurück. Da als die Schlacht schon verloren gegeben wurde, riss einer der jüngsten, aber kühnsten Soldaten (er war von Beruf Schuhmachergeselle) die Fahne mit dem kaiserlichen Wappen an sich und stürmte erneut dem Feind entgegen, seine Kameraden mit sich nach vorne reißend. Nach weiteren harten und den Feind zurückdrängenden Kämpfen wurde durch die entscheidende Tapferkeit diese Schuhmachergesellen der Sieg errungen.
Der Schuhmacher Hans Sagan wurde vom Kaiser zum Altgesellen ernannt und geadelt.
Die Verleihungsurkunde ist noch erhalten und lautet:
"Da ihr Schuster durch Euere Tapferkeit bewahret habet meines Kaiserlichen Hauses Ehr und Ruhm, so soll meine Kaiserliche Gnade gegen Euch darin bestehen, dass ihr und alle Schuster den Kaiserlichen doppelten Adler fort und fort auf Schild und Fahne führen sollt."
Das kaiserliche Wappen zeigt im Gegensatz zu allen anderen Handwerkswappen keine Werkzeuge oder Produkte.
Noch heute werden die Sagen, die mit den Wappen der Handwerkszünfte verbunden sind, von den Meistern an ihre Lehrlinge weitergegeben. Denn Tradition verpflichtet und zeichnet das Handwerk und seine Meisterbetriebe aus.